Montag, 5. Juli 2010

Durch die Niederlande und durch Belgien: Biertest


"Geradelt" wird zu Beginn noch nicht durch den Wein, in Flandern und in der Wallonie. Zwar gibt es einige (Wein)Einsprengsel in den Niederlanden in den Südprovinzen Limburg und Brabant und in Belgien im Tal der Maas (Chateau Bon Baron). Von großer Bedeutung ist das nicht, als alte Handelsnationen importieren sich beide Länder ihren Wein, einiges davon aus Übersee. Tradition hat dagegen das Brauwesen, Grolsch zum Beispiel ist schon im Jahre 1615 gegründet worden. Und natürlich hatten die Mönche schon früh ihre Finger im Spiel, wie eigentlich immer, wenn es um die "Erfindung" geistiger Getränke ging. Auch heute findet man unter den Abtei - und Trappistenbieren und auch bei kleineren Familienbrauereien ungewöhnliche Spezialitäten. Einige davon wurden geöffnet. Diesmal nicht mit Weinfreunden, sondern mit Liebhabern des Gerstensaftes.
  • Christoffel Bier Brauerei St. Christoffel in Roermond / Niederlande (6%): Bernsteinfarben, recht hefiger Antrunk, im Mund Fett, auch starkes Schaumgefühl. Das Bier ist doppelt gehopft, geschmacklich noch im Bereich des normalen, wie ein etwas dichteres Weizenbier.
  • "Grand Cru" Brauerei Rodenbach in Roeselare / Belgien (6%): Da gehts auch schon los, das Grand Cru wird für 2 Jahre in großen Eichenfudern gereift. Was einem Barolo gut tut, kann das auch einem Bier gut tun ? Sehr dunkel, starke Bitternote, schmeckt wie abgestandener Cidre, Orangenzesten, kein Biergeschmack. Wurde kontrovers diskutiert, ich plädierte hier für charakterstark und eigensinnig 
  • Westmalle "Dubbel" Liebfrauenabtei vom Heiligen Herzen von Westmalle / Belgien (7%): Dunkel, etwas Lakritze, leichte Süße, "Malzbierton". Für mich sehr gut, noch besser ist das Tripel.
  • "Delirium Tremens" Brasserie Huyghe in Melle / Belgien (8,5%): Helles, transparentes Bier, recht weich, beinahe cremig. Unschön aber die Nase, hat was schweißiges, riecht unfrisch. Auch sehr aufdringliche Flasche mit Steingutlakierung und häßlichen Tieren drauf.
  • "Optima Bruno" Abtei Grimbergen in Waarloos / Belgien (10%): dunkles Starkbier, ein Mundfüller,  das "Portweinbier" der Probe, weinig, likörig, recht süß. Typischer Klassiker für diesen besonderen Biertyp. Sehr gut, Favorit der Probe.
  • St. Louis "Kriek Lambic" Brasserie van Honsebrouck in Ingelmunster /Belgien (4%): Der Nachtisch ! Bier mit Kirsche zu aromatisieren ist wohl eine belgische Idee, die kennen sich ja auch gut mit Pralinen aus. Klare Kirschnote in der Nase, frische angenehme Frucht. Auch im Mund gutes Gleichgewicht aus süßer Kirsche und frischem Hopfenton. Lecker. (super website !)
  • "Egmond Bier" von der Slijterij Meijer in Egmond aan Zee, leider ohne genaue Herkunftsbezeichnung.  Große Flasche mit Korken, edle Sektausstattung. Trotzdem fand hier die Rückkehr zu gewohnter Bieraromatik statt, hell, hopfenbitter, süffig. Das war auch gut so, denn die ganzen Spezialbiere machen Durst.
Diese und weitere Biere bei Rudat in Dortmund, auch online.


Grand Cru - Bierprobe

6 Kommentare:

  1. Jaa, Bier soll auch lecker sein...

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  2. öfter auch nicht, ich bleib beim Wein...

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  3. Hallo Thomas,

    schöne kleine Probe, das von Grimbergen wär sicher auch mein Favorit gewesen. Wobei es noch etliche andere schöne gibt - aber die liegen nicht so an der Strecke...

    Apropos Strecke, da ich nicht weiß, ob du zur heutigen wiederum bierbetonten Etappe was kommentierst - hier schon mein Reisetipp- und Genusskommentar zur 3. Etappe:

    Nahe des Startortes Wanze liegt das Dorf Couthuin mit seinem Schloß Marsinne. Vor Jahren bekam ich eine Einladung der Domaine Mounie aus dem Roussillon zu einem dort im November stattfindenden Weinsalon. Der Veranstalter aus Couthuin hat zwar selber eigene Reben und dort wird auch vereinsweise Weinbau betrieben, zu verkosten gab es davon allerdings nichts. Neugierig machte ich mich dennoch auf den Weg – am Ende war dies meine erste geplante Tour nach Belgien. Vorher allerdings, noch zu Vor-Euro Zeiten musste ich einmal wegen Staus im Ruhrgebiet und um Köln auf dem Weg in die französischen Ardennen mein Nachtnotquartier in Belgien aufschlagen und entdeckte so den Kletterfelsen von Dave unterhalb von Namur. An diesen erinnerte ich mich bei der Planung der Weintour natürlich und ein bissel Klettermaterial fand seinen Platz im Auto.

    Freundlicherweise durfte ich sogar gegenüber vom Schloss mein Zelt für die Tage kostenlos aufschlagen, in dem kleinen Dörfchen wäre man sonst nach Besuch des Salons auch verloren gewesen. Der Salon war deutlich kleiner als erwartet, aber einige interessante Erzeuger aus allen möglichen Regionen Frankreichs waren dennoch dabei. Und so fanden auch einige Weinkisten ihren Platz in meinem Auto.

    Dennoch war ich mit dem Salon schneller fertig als geplant und da das Novemberwetter wirklich traumhaft war, machte ich einen Abstecher nach Dave und kletterte bis zum Sonnenuntergang – diesen genoss ich dann natürlich ganz oben in über 60m über der Meuse…

    Kurz vor Namur fahren die Radrennfahrer auch noch am Klettergebiet Marche des Dames vorbei (auf der anderen Seite des Flusses hinter Thon). Als ich dort einmal klettern und auch den dortigen Klettersteig besuchen wollte (wohl der einzig wirklich lohnende in Belgien), regnete es allerdings so stark, dass ich diese Aktion auf unbestimmte Zeit später verschieben musste…

    Beste Grüße

    Torsten

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  4. pino-no-ahr06 Juli, 2010

    Gute Idee, das ganze. Zum Biertest natürlich auch die passenden Gläser genommen !!

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  5. Wo gibt es die Biere in D zu kaufen und was kosten die so ?

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  6. Bezugsquelle habe ich im Post nachgetragen. Da kosten die Flaschen zw. 1,20€ und 1,99€.

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