Sonntag, 15. Juli 2012

Etappe 14: Limoux - Foix 191 km


Gestern eine sehr schöne Überführung von der Rhone bis an die Mittelmeerküste, durch das sonnen - und weingesättigte Midi. Im Nudistenparadies Le Cap d’Agde dann der dritte Etappensieg für André Greipel, irre knapp. Heute läutet die Glocke zur dritten und damit letzen Tourwoche, der bewährten Dramaturgie folgend mit den Hochgebirgsetappen Teil 2. Diesmal also die Pyrenäen, und da hat es bei der diesjährigen Konstellation durchaus noch eine gewisse Spannung, was das Gelbe angeht. Ist Wiggins wirklich unantastbar ? Ich trau dem Engländer mit den Koteletten durchaus noch einen Einbruch zu. Der Mittwoch ist da der Tag der Tage mit 2 HC Anstiegen...Heute geht es da etwas gemählicher zu, trotz einiger Himmelspassagen.
Die Weingärten zu Füßen der Pyrenäen liegen eher etwas Richtung Mittelmeer, da wo sich immer noch die Reste der einstmals wehrhaft-stolzen Katharerburgen erheben. (mehr dazu hier/klick).

Wächst aus dem Fels: Katharerburg Peyrepertuse 

Unter dem Dach der AOC Roussillon werkeln dort Genossenschaften, aber auch eine Riege von sehr individuell-handwerklich arbeitenden Weintüftlern. Ein Qualitätspionier und immer noch Schrittmacher für die Weine des Roussillon ist Gérard Gauby in Calce. 
Aber für einen schönen Begleiter zur Tour muß man gar nicht bis dahin ausweichen. Die Etappe starte ja in Limoux, und da gibt es so einiges. Die AOC Limoux ist vor allem bekannt für hervorragende trockene aber auch süße Schaumweine gibt, es gibt auch trockene Weißweine aus Chardonnay und Mauzac.

Ideallandschft in der AOC Limoux: Hügel, Dörfer,Wein
Vorreiter ist hier die Cave de Sieur d´ Arques, eine der besten Genossenschaften Frankreichs mit hohem Qualitätsstandard.
Da wurde schon lange vor dem Siegeszug des Champagners der Blanquette de Limoux erzeugt, der "älteste Schaumwein der Welt (klick). Die Legende schreibt auch hier einem Mönch (des Benediktinerklosters Saint Hilaire) seine Entdeckung zu. Das aber schon im Jahr 1531, über 100 Jahre vor Dom Pérignon in der Champagne.
Bei der immer noch verwendeten Méthode Ancestrale findet ausschließlich eine einzige Spontangärung des Grundweins statt. Der Most wird erst auf eine Temperatur von etwa 10 °C heruntergekühlt. Die alkoholische Gärung startet dadurch nicht sofort, sondern fünfzehn bis zwanzig Tage später und zieht sich über mehrere Wochen hin. Der Most wird aber nur soweit vergoren, dass er noch genügend Restzucker für die Gewinnung der Perlage enthält und dann ohne weiteren Zusatz von Zucker und Hefe in Flaschen gefüllt, in denen es dann munter weitergärt. Hierdurch entstehen ganz natürliche Schaumweine, mit weniger als 7 ° Alkohol sowie feiner Restsüße.



Antech Limoux "Méthode Ancestrale" Doux et Fruité (6,5% / 10€) Zurückhaltende Perlage, zarte Kohlensäure, fruchtsüß wirkende Nase, frische Blüten, saftig-reifer Apfel, sehr anmachend. Erinnert an einen guten Moscato d'Asti. Im Mund zart, frisch, leicht. Die Süße gleicht eher leicht aufgestreutem Puderzucker auf frischem Obst. Wunderbare Erfrischung...


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