Montag, 14. Juli 2014

Torstens Genusskommentar: Gérardmer – Mulhouse

Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen

Gérardmer – Mulhouse

Wir steigen gleich mit ein in die Touretappe und schließen an meine Erinnerungen von der vorigen Etappe an – wir erreichten Gérardmer am Nachmittag und für uns war das im Sommer 1990 nicht das Etappenziel. Wir machten gleich noch das, was die Radler heute zum Warmfahren tun – hinauf auf den Col de la Schlucht.
Für uns war es 1990 bei unserer ersten Frankreich – Radtour auch der längste Anstieg am Stück und auch der höchste Pass. Natürlich fuhren auch wir die Bergwertung aus – mit vollem Campinggepäck. Wir zelteten dann gleich auf der Wiese hinter einer Gaststätte und erlebten einen recht kühlen Abend.



Später war ich dann auch noch mit dem Auto oben und wir machten eine kleine Wanderung. Der Steig am Col de la Schlucht hat allerdings den Namen „Klettersteig“ nicht wirklich verdient, es ist ein netter Spaziergang mit einigen Steighilfen und einigen gesicherten Abschnitten. Schön ist die Tour dennoch – eine Empfehlung, wenn man mal dort oben ist.

1990 in den Vogesen


Die Etappe wird am Col de la Schlucht auf der Route des Crêtes fortgeführt, genau so sind wir 1990 auch weiter gefahren. Wir blieben allerdings deutlich länger auf dieser Höhenstraße, während sich die Rennradler bei nächster Gelegenheit in die Tiefe stürzen, um erneut einen Anstieg in Angriff nehmen zu können. Die kleinen Straßen oberhalb von Turckheim kenne ich nicht, auch wenn ich später noch weitere Male auch per Rad in den Vogesen unterwegs war – aber es gibt dort Unmengen dieser kleinen malerischen Gebirgsstraßen.

1998 war ich zum Beispiel noch einmal eine Woche per Rad unterwegs – im Februar, unten war fast Frühling, oben lag Schnee. Ich hatte immer wechselweise eine Etappe durch die Berge geradelt und eine unten durch die Weindörfer des Elsaß.
Turckheim ist dabei natürlich auch ein Ziel gewesen, aber auch das haben wir schon 1990 mit besucht, ganz am Beginn der Tour allerdings, die wir damals in Freiburg starteten. Der hübsche kleine Ort gehört dabei zu den schönsten Fachwerkstädtchen im Elsaß und lohnt einen ausgiebigen Halt. Auch interessante Winzer gibt es dort natürlich zu entdecken, 1990 war das noch nicht ganz so ein Thema, 1998 dann schon...

Reben, Hügel, Fachwerk, dahinter die Vogesen
1990 sind wir von Turckheim aus über Soultzbach Les Bains auf den Col des Boenlesgrab geradelt, dabei ging es die letzten Kilometer auf unbefestigtem Fahrweg nach oben. Das tun die Rennradler sich nicht an, es gibt ja genug andere Pässe hier zu machen. Sie nehmen die Variante weiter östlich über Osenbach. In Lautenbach, wo es eine sehr schöne Abteikirche aus dem 11. Jahrhundert mit romanischen und gotischen Schmuckelementen zu entdecken gibt, kreuzen sich die Routen dann wieder, wir hatten auf dem Col du Boenlesgrab übernachtet und sind dann runter nach Lautenbach gefahren und von dort weiter nach Guebwiller, während die Radler von Lautenbach aus heute erneut bergan müssen. Schließlich warten noch Le Markstein und der Grand Ballon, den wir uns besser von unten angeschaut haben damals...
In Cernay kreuzen sich unsere Strecken noch einmal, wir hatten nach der Besichtigung von Guebwiller und Thann als nächstes auf dem Programm – in beiden Orten gibt es sehr sehenswerte Kirchen zu entdecken und damls am Beginn unserer ersten Frankreich – Tour begeisterten sie uns noch alle, egal ob romanischer Baustil, wie in Guebwiller oder gotisch wie in Thann.

Den Moloch Mulhouse habe ich bislang zwar nicht meiden können, aber ich habe mich hier nie aufgehalten, um mir die Stadt wirklich anzusehen, insofern habe ich dazu nichts anzumerken.


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