Sonntag, 13. Juli 2014

Torstens Genusskommentar: Tomblaine – Gérardmer La Mauselaine

Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen

Tomblaine – Gérardmer La Mauselaine

In den 90ern war ich einmal bei einem Resturlaub im November trampend nach Luneville gekommen, ein Auto besaß ich damals noch nicht. Ich hatte in dieser Woche die Ardennen erstmals erkundet und ein wenig von Lothringen und vom nördlichen Elsaß dazu. Luneville mit seiner Rokokokirche und seinem riesigen Schloß hatte mich damals auf dieser Tour am meisten beeindruckt, wo ich per Bahn unterwegs war. Dort, wo für mich keine Schienen waren, hielt ich den Daumen als Anhalter in die Luft, was aber nicht so sonderlich gut ging. Vom Wetter her war man auch lieber in Museen und ähnlichem unterwegs als auf der Straße. Und im Schloß von Luneville kann man schon einige Zeit verbringen.



Vorher noch fahren die Radler unweit von St.Nicolas de Port vorbei, welches ich am selbigenTag besichtigt hatte. Der kleine Ort strömte eine fast unheilvolle Ruhe aus, es war sprichwörtlich nichts los, aber die Kirche dort beeindruckt ähnlich wie die von L´ Epine am Vortag. Auch wegen dieser spätgotischen Meisterleistung der Kirchenkunst lohnt der Umweg. Wenn man nicht im November dort ist, ist es vielleicht auch nicht so gespenstisch ruhig dort. Aber natürlich hat man hier Kontakt mit dem einzig wahren Nikolaus. Wenn er einem nichts in den Stiefel tut und einen nicht mit der Rute versemmelt, dann zeigt er doch in seiner Kirche, was göttliche Ehrfurcht heißt.



Die Nordvogesen kenne ich insgesamt weniger gut wie den südlichen Teil des Gebirges, in Rambervillers kommen wir auf einen Streckenabschnitt bis nach Epinal, den ich bereits zwei Mal im Auto gemacht habe, aber in umgekehrter Richtung, um dann anschließend dort über die Berge ins Elsaß zu kommen. Zumindest mal wieder eine mir bekannte Straße...
Aber es kommt noch besser – Epinal war auch eine Etappe auf der allerersten Tour durch Frankreich nach dem Mauerfall – und das war bekanntlich im Sommer 1990 mit den Fahrrad. Wir kamen seinerzeit von Vittel herüber und hatten uns hier im Ort die Basilika angeschaut, aber nach knapp drei Wochen waren wir bereits ein wenig kirchenmüde. Und wir mussten nur noch über die Vogesen und bis Kehl radeln, ab dort ging es per Bahn zurück und der Frankreich Virus ließ mich seitdem nicht mehr los.

Und – bis St. Ame hinter Remiremont sind wir damals auch so geradelt, wie die Tourfahrer es heute tun, allerdings wesentlich entspannter, dafür aber mit kompletten Campinggepäck auf den Rädern. Die Bergeskapaden des heutigenTages haben wir uns aber dann geschenkt, wir fuhren auf direktem Wege nach Gérardmer. An dessem See machen wir erstmal eine Pause bis morgen...





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