Sonntag, 17. Juli 2016

Torstens Reise- und Genusskommentar: Montélimar – Villars les Dombes

Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen

Montélimar – Villars les Dombes

Gestern wurde an der Rhône gestartet und stramm nach Norden gefahren – in die Dombes – Teichlandschaft.

Es wäre sehr schön gewesen, wäre diese Etappe zunächst im Rhône – Tal geblieben und hätte dann Lyon weitläufig umfahren. Aber es wird auf eine weniger befahrene Hinterlandstrecke ausgewichen, die man so gebräuchlicherweise eher nicht macht, aber ebenfalls machen könnte, um dem dicht besiedelten Rhône-Tal mit seinem Verkehrsaufkommen zu entgehen. In erster Linie ist das aber heutzutage auch ein Sicherheitsproblem, weicht man auf wenig besiedelte Gegenden und ohnehin eher wenig befahrene Straßen aus.

Da ich mich in meinen Texten sehr an die tatsächliche Strecke halte, wird dieser Text deutlich kürzer ausfallen, als wenn es die Rhône hinaufgegangen wäre. Denn außer dass ich Start- und Zielort kenne, gibt es sonst wieder mal nur Schnittstellen...

Montélimar: Auf meinen häufigeren Fahrten durch das Rhône – Tal habe ich auch einmal in Montélimar Halt gemacht, allerdings erinnere ich mich eher an das Nougat von Montélimar – auch wenn ich es eigentlich so gar nicht mit Süßigkeiten halte – als an die eigentliche Stadt. Es ist auch nicht der sehenswerteste Ort, sondern eher eine moderne, industriell geprägte Stadt.

Ganz im Gegensatz zu Crest. Hier machte ich einen Stopp in einem Jahr, in dem ich aufgrund eines Muskelfaserrisses zuvor beim Klettern in der Sächsischen Schweiz kaum laufen konnte – als Ersatz für einen Aktivurlaub musste ein Autourlaub mit kultureller und kulinarischer Betonung her. Autofahren strengte das Bein nicht so an wie Gehen. In Crest mit seinen steilen Gassen musste ich besonders aufpassen und langsam gehen. Aber diese Stadt muss man nun mal zu Fuß entdecken. Es gibt dort sogar Straßen, die aus überwiegend Treppen bestehen...


Ein Gewirr aus alten engen Gassen, dazu viele alte Häuser, zum Teil überwölbt und ganz oben ein uralter Bergfried machen den Ort äußerst reizvoll und sehenswert. Einen Umweg wert, wenn man im Rhône – Tal ist und ein Pflichtstopp, wenn man wie ich dann die Drôme hinauf will – das kann man auch des Weines wegen wollen. Hier wächsen Trauben für sehr guten Schaumwein heran, aber auch weiße Stillweine gibt es. 


Der klassische Champagnertyp wird eher zum Cremant de Die greifen (für mich einer der interessantesten Cremants überhaupt), wer es experimenteller mag, der probiert den restsüßen Schaumwein Clairette de Die. Die interessantesten Erzeuger liegen aber weiter oberhalb im Drôme – Tal in Richting Die.

Nächster Schnittpunkt für mich ist Hauterives. Hier gibt es das PalaisIdealdes Briefträgers Cheval zu entdecken, und ebenso sein im selben verspielten Stil errichtetes Grab. Liebhaber von Kleckerburgen sind hier auf jeden Fall richtig.... Wir hatten uns beides auf einer Radtour im Jahre 1994 angeschaut, als wir von den Alpen kommend in Richtung Zentralmassiv unterwegs waren.


In Beaurepaire wenige Kilometer später bin ich 1997 per Rad durchgeommen, damals war ich in Paris gestartet und kam grade aus dem Rhône – Tal und war auf dem Weg nach Voiron, um dort einen guten Freund zu besuchen, der dort ein Austauschsemester machte. Es war November und in Beaurepaire war es bereits dunkel, ich wollte aber noch einige Kilometer schaffen und habe dort auch nicht angehalten.

In Jonsy oberhalb des Lyoner Flughafens kreuzen wir erneut die 1994er Radtour. Wir waren nach unserem kurzen Abstecher ins Zentralmassiv (genauer in das Pilat – Gebirge) bei Vienne wieder über die Rhône gegangen, um Lyon weitläufig zu umfahren.

Wir sind dann auch durch den Zielort Villars les Dombes geradelt, aber dazwischen schlugen wir einen größeren Haken, als es die Radler heute tun – wir wollten uns das wunderschöne Perouges nicht entgehen lassen.

Villars les Dombes ist eher ein kleines vrschlafenes, aber keinesfalls häßliches „Nest“, durch das man auch kommt, wenn man von Lyon nach Besancon die Bezahlautobahn vermeiden will.
Die hübsche Gegend der flachen Dombes mit seinen Hunderten von Teichen ist aber auch eine Entdeckung wert und daher bin ich dort auch bereits auf mehreren Radtouren durchgefahren. Die Dombes sind selbstredend ein Paradies für Wasservögel. Man kann sie allerorten hier in der Natur beobachten, aber man kann natürlich auch den eigens geschaffenen ornithologischen Park besuchen, in dem heute das Etappenziel ist.

Wichtigstes Utensil in dieser Jahreszeit hier? Richtig: MÜCKENSCHUTZ!!!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen